Jetzt darf ich also wieder selber kochen und hab auch sonst nicht mehr das Gefühl in einem Hotel zu leben, sondern kriege das Leben richtig mit. Lustigerweise wohnen in einem der anderen Häuser ein Paar Mädels aus Deutschland. Mit denen will ich aber nicht zu viel unternehmen, das verführt nur dazu Deutsch zu sprechen. Außerdem will ich ja die Argentinier bzw. Südamerikaner kennen lernen. Nach den ersten Wochen ist mein Eindruck, dass hier Gastfreundschaft und überhaupt anderen Helfen sehr groß geschrieben werden. So helfen alle bei Fragen ausführlich weiter, auch wenn ich gar nicht so direkt gefragt hatte. Ein Student, der am gleichen Lehrstuhl sein Abschlussprojekt macht (wohl ähnlich wie eine Diplomarbeit, bloß praktischer), hat mich gleich zu sich nach Hause eingeladen und auf eine Party mitgenommen. Echt krass ist wie spät die Leute hier weggehen. Bei der Party, die im Garten stattfand, gingen wir um 4 Uhr morgens in die Disko und das ist nicht mal besonders spät für Argentinien; vor drei Uhr ist nichts los in den Diskos.Gleich am ersten Tag in der neuen Unterkunft lag einer der vielen streunenden Hunde vor der Tür, von dem ich später erfuhr dass er Tomi heißt:
Die einzigen gravierenden Nachteile sind, dass es kein Internet und keine Waschmaschine gibt, deswegen wird auch dieser Eintrag erst einige Tage später veröffentlicht werden. Außerdem kann ich jetzt keine Sonneuntergänge vom Dach aus fotografieren, deswegen gibt es heute die letzten beiden (Es reicht ja auch langsam, aber sie sehen immer anders und spektakulär aus, deswegen kann ich es nicht lassen):

Am letzten Wochenende bin ich dann mal mit dem Bus in den Hafen von Bahía Blanca gefahren um mich mal ein bissel um und mir zwei Museen an zu schauen. Die beiden Museen war nicht so wirklich toll, aber die Leute waren sehr bemüht und nett, wahrscheinlich waren sie über jeden Besucher froh, denn es waren nicht so viele Leute da. Ein Mann hat mir eine halbe Stunde was auf Spanisch erzählt, wovon ich aber weniger als 10% verstanden, eigentlich immer nur genickt und „Si“ gesagt habe (einmal ging es darum wie schlimm die Mafia aus Mexiko und Kolumbien in Buenos Aires sei und dann noch mal um ein Deutsches Kriegsschiff, dass im Zweiten Weltkrieg vor Monte Video gesunken ist). Aber das hat dem Mann nicht aus gemacht und er hat mir fröhlich weiter erzählt. Außerdem gab es im Hafen noch das alte Kraftwerk zu bestaunen; nicht zu vergleichen mit den heutigen Betonklötzen, aber seht selbst:
(Das ist kein altes Schloss, sondern wirklich ein Elektrizitätswerk aus den 20ern oder 30ern des letzten Jahrhunderts)
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